Das Programm Die Evolution der Kunst begrüßte den internationalen Maler Vladimir Topal in seiner 74. Folge. Unter der Moderation von Günsu Saraçoğlu fand ein ausführliches Gespräch über die Lebensgeschichte des Künstlers, seine Studienjahre, seine Sicht auf die Kunst und seine aktuelle Ausstellung statt.
Wer ist Vladimir Topal?
Vladimir Topal wurde 1967 im Dorf Kazayak in Moldawien, damals Teil der Sowjetunion, geboren und verbrachte seine Kindheit in ländlicher Umgebung. Nach dem Abschluss der Grund- und Mittelschule leistete er seinen Militärdienst in der Sowjetunion. 1992 kam er mit einem von der Türkei vergebenen Stipendium nach Istanbul, wo er zunächst an der Marmara-Universität und später an der Mimar-Sinan-Universität der Schönen Künste studierte. 1995 schloss er sein Studium ab und begann im selben Jahr mit einem Masterstudium.
Während seiner Ausbildung studierte Topal auch Innenarchitektur und Dekoration in Kanada und verfolgte sowohl Innenarchitektur als auch Malerei. Obwohl er die Innenarchitektur als Beruf betrachtete, der ihm wirtschaftliche Unterstützung bot, blieb die Malerei stets seine wahre Identität.

Identität und Wurzeln in seiner Kunst
Als Künstler gagausischer Herkunft erklärt Topal, dass er nach den Assimilationspolitiken der Sowjetzeit begann, seine Identität bewusster zu leben. In seinen Gemälden nehmen Natur, Landleben, menschliche Figuren und kulturelle Symbole einen bedeutenden Platz ein. Das Dorfleben und seine Naturbeobachtungen aus der Kindheit sind in seinen Werken deutlich spürbar.
Ausstellung in der Evrim Kunstgalerie
Der Künstler zeigt derzeit eine Einzelausstellung in der Evrim Kunstgalerie in Istanbul mit 43 Werken. Die Ausstellung behandelt hauptsächlich Natur- und Landleben-Themen. Topal betont, dass seine Bilder nicht nur die Landschaften darstellen, die er sieht, sondern auch seine Gefühlswelt und seine Sichtweise widerspiegeln. Die Farben der Natur überträgt er in unterschiedlichen Nuancen auf die Leinwand – mit seiner eigenen Interpretation.
Er gibt an, dass er sich bei der Vorbereitung dieser Ausstellung auch von Umweltdebatten in der Region Ontario in Kanada inspirieren ließ. Für ihn ist die Natur nicht nur ein ästhetisches Thema, sondern auch ein gemeinsames Erbe, das geschützt werden muss.

Begegnungen mit internationalem Publikum
Vladimir Topal hat seine Werke in verschiedenen Ländern präsentiert. Seine Ausstellung in Toronto, die dem gagausischen Folklore gewidmet war, rief bei Besuchern, die mit diesem kulturellen Kontext nicht vertraut waren, viele Fragen hervor. In seinen Berliner Ausstellungen stellte er hingegen fest, dass das Publikum mit der Sprache der Kunst vertrauter war und seine Werke mit einem tieferen Verständnis betrachtete.
Als Künstler, der sowohl aus seinen Wurzeln schöpft als auch durch internationale Erfahrungen bereichert ist, vereint Vladimir Topal in seinen Gemälden Natur, Mensch und kulturelle Identität. Seine künstlerische Reise umfasst eine vielschichtige Geschichte, die sich von der Sowjetunion über die Türkei bis nach Kanada und Europa erstreckt.
Seine Einzelausstellung in der Evrim Kunstgalerie ist noch bis zum 2. Oktober für Besucher geöffnet.



















































